Bericht zum Pfingstlager 2022
Fast 3 Jahre hat unser Stamm
Barbarossa aus Rodenbach auf das nächste Zeltlager hin gefiebert. Denn auf
Lager zu fahren ist eindeutig das, was Pfadfindersein ausmacht. Das haben an
die 60 Pfadfinder zwischen neun und unbekannten Jahren am diesjährigen
Pfingstwochenende erfahren. Um wieder back to the roots zu kehren, haben wir
ein ganzes Wochenende auf dem Grundstück der Pfadfinder in Bad Orb verbracht –
ohne Sanitäranlagen und fließendes Wasser. Aber darüber gab es keinerlei
Beschwerde, als wir am Freitagabend mittels Fahrgemeinschaften die bereits
aufgebauten Jurten, also Gemeinschaftszelte, vor uns stehen sahen. 20 Minuten
zu Fuß vom nächsten Haus entfernt und nur von Wald und Feld umgeben gab es also
auch reichlich Alternativen zu den 2 Dixi-Klos.
Um die enge, aber dafür
ziemlich lange Feldstraße nicht mit Autos zu verstopfen, sind wir am Café Waldfriede
abgesetzt und dann zum Zeltplatz geleitet worden. Dort haben uns der Vortrupp
des Zeltaufbaus und unser Koch erwartet: ebenfalls ein Stammesmitglied. Aber
nicht allein er hat uns mit Milchreis, Kartoffeln mit Dupp-Dupp und leckerer
Tomatensoße bekocht – Verstärkung kam von seinem dreijährigen Sohn, der das
ganze Lager begleitete und von uns Pfadfindern mit Freuden
bespaßt wurde.
Für viele junge Pfadfinder
ist dieses Lager das allererste gewesen. Das heißt: der erste Abend am
Lagerfeuer mit Liederbüchern in der Hand und dem Wissen, dass die getragene
Kleidung am Montagabend direkt in der Waschmaschine landen wird. Zum Aufwärmen
war das Feuer eigentlich nicht notwendig, warm war es die meiste Zeit.
Problematisch war allerdings, dass für das gesamte Wochenende eine Sturmwarnung
herausgegeben war. Vielleicht wollte uns das Schicksal etwas Gutes für unser
erstes Lager seit Langem, aber jedes Gewitter ist an uns vorbei gezogen. Das
hat uns ein Gruppenkuscheln auf dem Dachboden der Holzhütte erspart. Und vor
allem konnten wir am Samstag eine Tour ins Freibad Bad Orb unternehmen! Mit
Naturbad, Volleyballfeld und Picknick auf der Liegewiese waren wohl alle
Ansprüche erfüllt. Und nicht zu vergessen: Es gab natürlich auch Duschen.
Sonntagmorgens mussten wir
leider die Ärmel hochkrempeln und die Biergarnituren von der Wiese unter die
Überdachung tragen. Dort war das Frühstück mit
frischen Brötchen und allen möglichen Belägen aber auch ziemlich gemütlich und
eine gute Überleitung zu unseren vorbereiteten Workshops.
Die Workshops waren auf
jeden Fall eher funshops und für jeden war etwas dabei. Vom Vormittag bis in
den Nachmittag liefen die Gruppenkinder zwischen Handwerklichem wie das Knüpfen
von Halstuchknoten, Töpfern mit Blättern, Batiken, Henna-Tattoos und Siebdruck
mit einem eigenen Logo bis hin zu Riesenseifenblasen und der richtigen
Wasserreinigung in der Wildnis hin und her.
In der Zeit wurde auch ein
eigenes Kreuz aus Holzstämmen gebaut und mit Seilen aufgestellt. So begrüßten
wir den Rodenbacher Pfarrer um 17 Uhr zu einem
Pfingstgottesdienst um die
Feuerstelle.
An diesem Tag entfernten
sich nach der Abendrunde zur Dämmerung drei der jüngeren Gruppen, um ihr
Versprechen abzuhalten und somit offiziell der momentanen Stufe zuzugehören. Da
Bad Orb nicht allzu weit von uns hier entfernt ist, konnten tagsüber sogar
Stammesmitglieder vorbei schauen, die leider nicht für das ganze Wochenende
bleiben konnten, aber dennoch eine Bereicherung waren.
Am Montag, dem Abreisetag,
schlug der Regen zwar wieder zu; jedoch erst nach dem gemeinsamen Abbau der
Zelte, bei dem jeder angepackt hat. Somit tummelten wir uns bis zum
vereinbarten Aufbruchszeitpunkt unter dem Vordach der Hütte, natürlich mit
Würstchen auf der Hand – manche Traditionen bleiben auf immer erhalten.
Als wir dann schließlich zur
Abschlussrunde im Pfarrheim wieder im Kreis standen, wussten wir um einiges
mehr über jedes einzelne Mitglied, nachdem wir miteinander dieses intensive und
dennoch erholsame Wochenende erleben konnten.
Mit Sicherheit hat das Lager
jedem von uns unglaublich gut getan nach so einer lange Pause!
Für die Leiterrunde
Isabel Flaum